Diskussionsveranstaltung: MORD IN ISTANBUL WEGEN «BELEIDIGUNG DES TÜRKENTUMS»

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19. März 2015 – 19:30
Tiyatrom, Alte Jakobstraße 12
10179 Berlin Mitte

Flyer_Mord-in-Istanbul_online_A5 Kopie 2Hrant Dink war ein armenischstämmiger tür­kischer Journalist, der am 19. Januar 2007 von türkischen Faschisten ermordet wurde. Er war Gründer und Herausgeber der zweisprachigen armenischen Wochenzeitung «Agos». Für seine Forderung nach einem offenen gesellschaftlichen Umgang mit dem Völkermord an den Armenier_innen im Jahr 1915 wurde er seit langem von natio­na­listischen Kreisen bedroht und mit Strafverfahren wegen «Beleidigung des Türkentums» überzogen. Der Mordprozess dauert an. Zugleich haben die Anwälte der Familie Dink Strafantrag gegen führende Polizei- und Geheimdienstoffiziere wegen Unterstützung bzw. Duldung des Mordes gestellt.

HAKAN BAKIRCIOĞLU wird über das Strafverfahren sowie die Rolle staatlicher Sicher­heits und Geheimdienstbehörden bei dem Mord berichten. Er ist Rechtsanwalt in Istanbul und vertritt im Verfahren gegen die Mörder Dinks dessen Familie. Vor seinem Besuch in Berlin wird er den NSU-Prozess in München besuchen und diesen im Hinblick auf die staat­liche Verwicklung in beiden Fällen kommentieren.

CARSTEN ILIUS, Rechtsanwalt von Elif Kubaşık, der Witwe des am 4. April 2006 in Dortmund vom NSU ermordeten Mehmet Kubaşık, wird Vergleiche zum NSU-Prozess ziehen.

Moderation: ÖZGE PINAR SARP, NSU-Watch.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, des Republikanischen Anwaltsvereins und NSU-Watch. Gefördert von Heinrich-Böll-Stiftung, Holtfort-Stiftung und Türkischer Bund Berlin