NSU-Watch: Aufklären & Einmischen #82. Vor Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Schwerpunkt: Rostock-Lichtenhagen 1992, eine Spurensuche zum rassistischen Pogrom und den Folgen

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In Folge #82 von NSU-Watch: Aufklären & Einmischen. Der Podcast über den NSU-Komplex und rechten Terror“ bzw. Folge #30 der Podcastserie mit dem VBRG e.V. „Vor Ort – gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt“ steht der 30. Jahrestag des rassistischen Pogroms in Rostock-Lichtenhagen im Mittelpunkt. Über die Auswirkungen, das Gedenken und die Konsequenzen sprechen die Journalistin Nhi Le, der Kurartor und Vorsitzende von RomaTrial Hamze Bytyçi, die Antidiskriminierungsberaterin Maria Garcia Rojo von Tutmonde e.V. in Stralsund, die Opferberatung LOBBI MV und das Bündnis „Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992“.

30 Jahre nach dem rassistischen Pogrom von Rostock-Lichtenhagen gehen wir mit unseren Podcast-Speaker*innen auf Spurensuche: Welche Auswirkungen hat das Pogrom auf die Betroffenen-Communities? Wie hat sich die Praxis des Gedenkens in den vergangenen drei Jahrzehnten verändert? Wie haben Polizei und Justiz auf den Flächenbrand rassistischer, rechter und antisemitischer Gewalt der 1990er und 2000er Jahre reagiert? War die Gefahr gebannt, als 1993 Organisationsverbote für militante Neonazigruppierungen erlassen wurden? In der öffentlichen Wahrnehmung schien es so, doch das Gegenteil war der Fall. Im Februar 2004 wurde Mehmet Turgut vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in Rostock ermordet – auch hier wiederholten sich die Muster aus 1992: rassistische Täter-Opfer-Umkehr, blockierte Aufklärung und umkämpftes Gedenken.

Hört rein in Folge #30 und erfahrt mehr über das Erinnern am 30. Jahrestag des rassistischen Pogroms, die Konsequenzlosigkeit für die beteiligten Neonazis, die Auswirkungen der staatlichen Flüchtlingspolitik und die aktuelle Situation in Mecklenburg-Vorpommern.

Links zum Podcast:

Zum Bündnis und der Demonstration am 27. August 2022

Alle Veranstaltungen in Rostock im Sommer 2022

Kundgebungstour zu institutionellem Rassismus am 21. August (Rostock – Schwerin – Horst)

Hintergrundinformationen:

Landesweite Opferberatung, Beistand und Information für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern

RomaTrial e.V.

Tutmonde e.V. in Stralsund

Pro Bleiberecht MV

Material-Empfehlungen zum rassistischen Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992:

Dokumentation von Mark Saunders & Siobhan Cleary für Channel 4: „The truth lies in Rostock“ – Die Wahrheit lügt (liegt) in Rostock, 1993

Dan Thi Nguyen Das Sonnenblumenhaus, Theaterstück und Hörspiel, 2017

Angelika Nguyen: Bruderland ist abgebrannt, Dokumentarfilm von 1994

Details zum Ablauf des Pogroms und https://app.lichtenhagen-1992.de/

Zum Prozess im Juni 2002 am Landgericht Schwerin gegen vier am Pogrom beteiligte Neonazis

Zur Verantwortung von Antifaschist*innen, die vor Ort versuchten das Pogrom zu verhindern

Broschüre „Von Mauerfall bis Nagelbombe“ (Dostluk Sineması (Hrsg.)

Zur Kritik an der Flüchtlingspolitik in Mecklenburg-Vorpommern

Jochen Schmidt „Politische Brandstiftung“(edition ost/ 2002)

Artikel: 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen. Zugespitzter Dauerzustand