Das Autor*innenkollektiv Feministische Intervention (AK Fe.In) schreibt in ihrem Text Demonstrationen, Angriffe und Störungen: Nazis greifen queeres Leben an. Ein Rückblick auf die Pride-Saison 2024:
„Das Fazit der Christopher Street Days (CSD) in Deutschland des letzten Jahres ist erschreckend: 2024 fanden bundesweit über 200 CSDs statt, aber 32 von ihnen wurden durch angemeldete extrem rechte Demonstrationen und/oder Kundgebungen bedroht. Im Umfeld von 68 CSDs kam es zu Störungen und Angriffen auf Teilnehmende sowie die Infrastruktur. Die Mobilisierungen des militanten Neonazi-Spektrums erreichten damit insgesamt ähnliche Ausmaße wie frühere große Themen der NS-Verherrlichung, etwa das Gedenken an Rudolf Heß oder die Bombardierung Dresdens im 2. Weltkrieg.
Alles lässt darauf schließen, dass ähnliche Angriffe auch die diesjährige Pride-Saison überschatten werden. In diesem Text wollen wir einen Überblick geben, was wir über die neonazistischen Angriffe aus dem letzten Jahr wissen: Wie viele CSDs wurden von Nazis angegriffen? Wie viele organisierte neonazistische „Gegen-Demonstrationen“ gab es? Wie viele CSDs und Prides wurden gestört? Wie oft kam es auf den An- und Abreisen oder im Vorfeld des CSD zu Übergriffen, Angriffen, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen? Und wer sind die Organisator*innen der „Gegen-Demonstrationen“, wer die Teilnehmenden?“
In der 110. Folge von „NSU-Watch: Aufklären & Einmischen. Der Podcast über den NSU-Komplex und rechten Terror“ sprechen wir mit Dele vom AK Fe.In und Jascha von Queer Pride Dresden über die Pride Saison 2024 und werfen einen Blick auf die aktuelle Situation 2025. Beide rechnen mit weiteren Angriffen sprechen aber auch über eine wachsende Solidarität mit CSDs und Prides.