Fünf NSU-Morde in Bayern – und alles bleibt wie es ist?

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Kritische Zwischenbilanz des NSU-Prozesses und der Arbeit des bayerischen Untersuchungsausschusses

Veranstaltung der nordbayerischen Bündnisse gegen Rechts am Samstag den 2. Februar 2013 (11- ca. 18 Uhr)
in Nürnberg, CVJM-Haus, Kornmarkt 6.Es ist Zeit für eine kritische Zwischenbilanz der bisherigen „Aufarbeitung“ der neonazistischen Morde aus  zivilgesellschaftlicher Sicht.
Alleine fünf Morde des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) wurden in Bayern begangen, drei davon in Nürnberg und zwei in München. Selbstkritische Stellungnahmen aus bayerischen Behörden- und Regierungskreisen
waren bisher kaum zu hören. Dabei produzierten doch die in Nürnberg beheimateten polizeilichen Ermittlungskommissionen wie die „SoKo Bosporus“ das rassistische Bild der „Döner-Morde“ mit und verneinten jahrelang einen möglichen rechtsradikalen Hintergrund der Mordserie. Die mit dem NSU-Umfeld verwobenen weiß-blauen Neonazis kamen gänzlich ungeschoren davon.

Im Juli 2012 nahm der NSU-Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags seine Arbeit auf. Dessen Arbeit wollen wir auf der Veranstaltung am 2. Februar 2013 gemeinsam reflektieren und kritisch begleiten. Eine Besonderheit
unserer Veranstaltung wird sein, dass wir auch BeobachterInnen der anderen parlamentarischen Untersuchungsausschüsse (Bund, Sachsen, Thüringen) eingeladen haben, die ihre Erfahrungen in komprimierter Form
präsentieren. Gleichzeitig werden wir einen Blick auf den Stand des Prozesses gegen Beate Zschäpe & Co. werfen. Auf der Tagung kommen OpferanwältInnen, BeobachterInnen der verschiedenen Untersuchungsausschüsse sowie Neonazismus-ExpertInnen zu Wort.

Wir sind es den bayerischen NSU-Opfern und ihren jahrelang zu Unrecht verdächtigten und in den Schmutz gezogenen Angehörigen schuldig, kritische Fragen zu stellen. Zum Beispiel die nach dem Sinn der Zusammenarbeit von staatlichen Behörden und Neonazis („V-Leute“). Wir haben auch die Pflicht, den staatlichen Verharmlosungstendenzen eine alternative Sichtweise der neonazistischen und extrem rechten Gefahr entgegenzusetzen. Und wir müssen uns auch fragen, ob die in den letzten Monaten deutlich gewordene „Blindheit auf dem rechten Auge“ der Sicherheitsbehörden nicht auch strukturelle, systematische, d.h., politische Gründe hat.

Zum Inhalt der Tagung lest den -> Flyer.

Eintritt frei! Spenden erbeten!

Spenden:
Die Tagung wurde in ehrenamtlicher Arbeit organisiert und durchgeführt. Für die Deckung der Unkosten werden noch Spendengelder benötigt! Mit Eurer Spende unterstützt ihr auch eine geplante Publikation über den bayerischen NSU-Untersuchungsausschuss. Spendengelder können entweder direkt bei der Veranstaltung abgegeben werden oder auf folgendes Konto überwiesen werden:
VVN BdA Bamberg, Stichwort: NSU-Tagung Bayern
Konto-Nr. 5346859, Postbank Nürnberg, BLZ 76010085

Anmeldung:
Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Gebt Euren Namen und Eure Anschrift an. Ihr erhaltet dann von uns per Post Eure persönliche Eintrittsberechtigung. Dieses Schriftstück müsst ihr unbedingt zur Veranstaltung mitbringen und an der Anmeldung vorzeigen! Anmeldung ist per E-Mail oder per Post möglich:
Per E-Mail: nbb_gegen_rechts@yahoo.de
Per Post: VVN-BdA Bamberg c/o Günter Pierdzig, Kunigundendamm 55,
96050 Bamberg
Anmeldeschluss: 18. Januar 2013
(sofern noch Plätze frei sind).

Einlassvorbehalt:
Die Veranstalter behalten sich gem. § 6 VersG / Art. 10 BayVersG vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der extremen rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.